Schulwald

Das Schulrevier im Zeichen von Fortbildungen, Klimawandel und Wirtschaftlichkeit

Mit dem Schulwald vor den Toren der Bayerischen Waldbauernschule kann im Lehrsaal erworbenes Wissen umgehend mithilfe von Waldbildern veranschaulicht und damit gefestigt werden. 450 Hektar im Wuchsgebiet Jura liegen fußläufig um die Schule; weitere 150 ha liegen rund 15 km entfernt im Wuchsgebiet Tertiäres Hügelland. Wechselnde Standortbedingungen bieten unseren Kursteilnehmenden eine Fülle von unterschiedlichsten Bestandesformen. Dominierende Baumarten sind Fichte, Buche und Kiefer ergänzt durch Eiche, Lärche, Tanne, Ahorn bis hin zu Douglasie, Kirsche, Elsbeere und weiteren.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Tipps und Kniffe für alle praktischen Arbeiten im Wald können im Schulwald ausprobiert und eingeübt werden. Angefangen beim Pflanzen von Waldbäumen, über die Pflege zum Erhalt stabiler Mischbestände, bis hin zur Holzernte, der Holzrückung und der Holzsortierung, bietet das Schulrevier zahlreiche Übungsmöglichkeiten.
Blick in die Zukunft
Ein besonderes Augenmerk wird auf den Aufbau klimastabiler Wälder gelegt. Hier soll das Tempo für den Waldumbau nochmals beschleunigt werden. Der Schulwald bietet ein großes Potential an Naturverjüngung, die mit klimastabilen, an den Standort angepasster Pflanzung ergänzt wird.
Auf besonderes Interesse stoßen die unter wissenschaftlicher Begleitung neu angelegten Anbauversuche mit alternativen Baumarten wie Atlaszeder, Libanonzeder und kastanienblättriger Eiche. In den nächsten Jahren sind kleinflächig zusätzliche Anbauversuche mit Baumhasel, Schwarzkiefer, Esskastanie und weiteren klimatoleranten Baumarten geplant.
Den größten Anteil werden jedoch auch in Zukunft bewährte heimische Baumarten einnehmen. Im Schulwald wird neben den Hauptbaumarten je nach Standort auf Weißtanne, Eiche, Lärche und seltenere Edellaubhölzer wie Spitzahorn, Kirsche, Eibe und Elsbeere gesetzt. Bei seltenen Baumarten sind die Anpflanzungen auch gegen Wildverbiss zu schützen. Dabei werden unterschiedliche Schutzmaßnahmen eingesetzt und können vor Ort besichtigt werden.
Das Thema Naturschutz bei der Waldbewirtschaftung hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Schulrevier lässt sich an zahlreichen Anschauungsbeispielen zeigen, wie sich Naturschutz leicht in die reguläre Bewirtschaftung integrieren lässt.
Fazit
Der Schulwald ermöglicht es ganz unkompliziert, Praxis und Lehre miteinander zu verbinden. Von diesem wertvollen Erfahrungsschatz profitieren sowohl unsere Kursteilnehmer/innen als auch das Personal an der Schule. Auch Kollegen der Bayerischen Forstverwaltung nutzen den Standort Kelheim um sich fortzubilden. Im September werden beispielsweise Beratungsförster/innen mithilfe der Saatflächen von Eiche und Tanne im Schulrevier zum Thema Freisaaten geschult.
Darüber hinaus ermöglicht es die gute Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb Kelheim der Bayerischen Staatsforsten auch weitere Staatswaldflächen für unseren Kursbetrieb zu nutzen.
Wir laden alle Waldbesitzenden ein, sich vor Ort selbst ein Bild von unserem schönen Schulwald zu machen.