Hochwertige Forstpflanzen – Worauf es ankommt

Die Pflanzsaison im Wald hat begonnen.
Eine gute Pflanzenqualität ist ein wichtiges Kriterium auf dem Weg zu gesunden, stabilen Mischwäldern. Doch was zeichnet eine qualitativ hochwertige Forstpflanze aus?
Nachfolgend die wichtigsten Merkmale, die eine gute Pflanzenbeschaffenheit ausmachen. Die Bilder stammen, wenn nicht anders vermerkt von der

Verschiedene Altersstufen und Größen

  • Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Sämlings- und Verschulpflanzen.
    • Verschulpflanzen werden mit weiterem Abstand zueinander in ein Verschulbeet versetzt.
    • Verschulpflanzen sind dadurch älter, gestufter im Sprossaufbau und in der Regel etwas robuster (Höherer Wurzelhalsdurchmesser und höherer Anteil an Feinwurzelmasse).
    • Sämlingspflanzen sind unter einfachen Bedingungen (wenig Verunkrautung) ebenso gut geeignet.

Das zeichnet eine "gute" Forstpflanze aus:

    Wurzel

    • Hoher Feinwurzelanteil, vital und saftführend
    • Gutes Wurzel / Spross Verhältnis (Volumenanteile 1:2; bei größeren Pflanzen bis 1:4)
    • Keine Trocknungsschäden (eingetrocknete, graue Wurzeln)
    • Keine Verletzungen wie Wurzelabrisse oder beschädigter Wurzelhals
    • Keine Deformationen, nicht stark zusammengerollt, oder stark einseitig ausgebildet. Insbesondere die Hauptwurzel soll möglichst senkrecht nach unten ausgerichtet sein.

    Spross

    • Geradschaftig und wipfelschäftig, kein deutlicher Knick – eine leichte Verbiegung wächst sich im Normalfall aus
    • Ohne erkennbare Trocknungserscheinungen (leider optisch schwer erkennbar, zum Beispiel deuten erhitzte Pflanzenbündel oder Nadelabfall auf mangelnde Frische hin)
    • Ausreichend verholzter Trieb (relevant bei Herbstpflanzung)
    • Keine Verletzungen, Brüche, Quetschungen

    Knospen

    • Ausgereift, gesund, geschlossen

    Gesundheit

    • An allen Teilen frei von Krankheiten, Pilzen, Insekten und Faulstellen
    • Keine Frostschäden

    Qualität Container- bzw. Topfpflanzen

    • Verwendung insbesondere bei schwierigen Standorten, die durch geringes Nährstoffangebot und Trockenheit geprägt sind. Für Standorte mit wenig Mutterbodenanteil.
      • Ausreichende Containergröße: Wurzelvolumen muss in angemessenem Verhältnis zum Sproßvolumen stehen
      • Keine Wurzeldeformationen
      • Ballenfestigkeit