Forstkulturen - Pflege nicht vergessen!
Mit dem diesjährigen feucht-kühlen Frühjahr leben nicht nur unsere Waldbäume auf, sondern auch die Begleitflora in den Forstkulturen zeigt sich besonders wüchsig. Bevor die jungen Bäumchen überwachsen werden, sollte durch eine gezielte Kulturpflegemaßnahme dem gewünschten Nachwuchs geholfen werden.
Für die Kulturpflege eignen sich sowohl händische Werkzeuge als auch motorgetriebene Freischneider. Der Vorteil von Handwerkzeugen ist, dass sie günstiger in Anschaffung und Unterhalt sind, weder Lärm noch Abgase verursachen, keine Vibrationen erzeugen und man mit ihnen weniger Schäden an den Forstpflanzen verursacht. Als Handwerkzeuge beim Ausmähen kommen im Wesentlichen kurze, stabile Sensen (z.B. Heidesense, Freistellungssense,…) zum Einsatz. Das Ausmähen mit Sicheln ist bei überwucherten Forstpflanzen sehr schonend aber ergonomisch ungünstig. Steht die Zurücknahme von Gehölzen im Vordergrund, sind machetenartige Schlagwerkzeuge (z.B. Schweizer Gertel, Karnebogen, Heppen,…) gut geeignet.
Teilweise reicht auch ein Auskesseln durch niedertreten oder niederdrücken, hierfür eignet sich der sogenannte „Brombeerrechen“.
Benzin- oder akkubetriebene Freischneidegeräte sind ergonomisch und ermöglichen einen schnelleren Arbeitsfortschritt. Letztere bieten dem Anwender nahezu die gleichen Vorteile wie Handwerkzeuge nämlich wenig Lärm und keine Abgase. Bei Freischneidegeräten besteht gegenüber händischen Verfahren eine deutlich höhere Gefahr Forstpflanzen mit um zu mähen oder zu beschädigen. Hier ist die Sichtbarkeit der Zielbäumchen besonders wichtig. Je nach Art und Beschaffenheit des Begleitwuchses eignen sich als Schneidwerkzeuge am Freischneider das Dickichtmesser (Gras, Kräuter, schwache verholzte Triebe), das Häckselmesser (rankende, schwach verholzte Triebe) oder zum Entfernen von stärkeren Gehölzen das Kreissägeblatt (verholzte Triebe, dünne Stämme bis ca. 7 cm).
Falls die Bäumchen bereits nicht mehr zu sehen sind, ist das Ausmähen mit einem Freischneidegerät, wie bereits erwähnt eher ein Lotteriespiel, nur allzu schnell hat man beim Suchen das Bäumchen mit abgemäht und somit mehr Schaden als Nutzen. In diesen Fällen sollten die Bäumchen vor dem Ausmähen gesucht und markiert oder aber auf Handwerkzeuge zurückgegriffen werden. Hierbei erklärt sich auch der Sinn gerader Pflanzreihen.
Beim Ausmähen unterscheidet man zwischen Auskesseln, Reihen-, Gassenschnitt und flächigem Ausmähen. Häufig ist ein Auskesseln der Forstpflanzen völlig ausreichend. Bei stark rankender Begleitflora kann ein Reihenschnitt in Form eines streifenweisen Ausmähens der Pflanzreihen sinnvoll sein. Unter einem Gassenschnitt versteht man das Ausmähen zwischen den Pflanzreihen, dies ist auf gut geräumten Flächen auch mit kleinen Mäh-, oder Mulchgeräten möglich. Ein flächiges Ausmähen sollte aus Naturschutz- und Kostengründen nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden, z.B. bei starkem Auftreten von Kurzschwanzmäusen im Herbst.